Autor, Journalist und Coach Lars Amend über Coaching und das Gefühl, gesehen zu werden
Foto: Ulla Schreiber
Zum Auftakt der sechsten Staffel „Kopfsalat“ spricht Moderator Sven Haeusler mit dem Autor, Journalisten und Coach Lars Amend über persönliche Weiterentwicklung und seine Haltung zum Coaching.
Der 47-Jährige beschreibt, dass sich oft Menschen bei ihm melden, die sich „ein bisschen lost“ fühlen, ohne konkret benennen zu können, was fehlt. Seine Beobachtung: Die Menschen möchten gesehen werden. Lars Amend versteht sich als Mitbeobachter, als jemand, der begleitet, reflektiert und dabei auch nicht für alles eine pauschale Antwort hat. Im Zentrum seiner Coachings steht nicht Selbstoptimierung, sondern das Wiederentdecken eigener Antworten: „Ich glaube, dass wir alle Antworten in uns tragen und nur verlernt haben, den Zugang dazu zu finden.“ Es gehe um Hinschauen und Dasein, nicht um das Aufbürden von mehr To-dos. Coaching, betont er, ist zudem keine Therapie. Im Fokus stehe Entwicklung im Hier und Jetzt, nicht Heilung. Wenn nötig, habe er als Coach die Verantwortung, an Fachpersonen weiterzuverweisen.
Er blickt kritisch auf die boomende Coaching-Szene. „Ich halte ganz viel für Abzockerei.” Es gehe oft nicht darum, andere zu unterstützen, sondern darum, wie ein Programm möglichst gut vermarktet werden kann. Sein Rat: das eigene Bauchgefühl beim Kennenlernen ernst nehmen.
Die sechste Staffel wird gefördert durch die Deutsche DepressionsLiga e.V. und die DAK.