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Mit Bewegung gegen die Depression – Alltag einer Motologin

Foto: pexels.com

Ich bin Motologin (Bewegungstherapeutin) in einer Psychiatrie in Velbert. Die Motologie arbeitet mit dem Zusammenhang von Körper und Psyche. Das heißt es ist eine ganzheitliche Herangehensweise, die den Körper als therapeutisches Medium nutzt um die Menschen auf Ihrem Weg aus der Depression heraus zu unterstützen.

 

“Bewegungstherapie gibt den PatientInnen Raum”

 

In meinem Beruf komme ich Tag für Tag mit PatientInnen in Kontakt, die in einer akut depressiven Episode stecken. Mein Ziel ist es mit Ihnen gemeinsam einen Weg zu finden aus Ihrer Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit heraus zu finden. Dies kann auf unterschiedlichsten Wegen geschehen. Es gibt Einzel- und Gruppentherapien. Zu Beginn lernen wir uns erst einmal kennen und die PatientInnen bekommen Raum, um von sich und Ihren Themen und Bedürfnissen zu berichten. Themen und Erkenntnisse aus der Gesprächstherapie können ebenfalls in die Bewegungstherapie mit eingebracht werden und dort neben der kognitiven Erkenntnis dann auch erfahrbar werden. Im Anschluss legen wir dann gemeinsam das Stundenthema fest, welches den Bedürfnissen der PatientInnen gerecht wird. Eine Bewegungstherapieeinheit kann bedeuten den PatientInnen den Raum zu geben um los zu lassen, Anspannungen zu lösen, Wut und andere Emotionen rauszulassen oder es kann ein Raum sein, in dem es darum geht sich selbst wieder wahrzunehmen, den eigenen Körper zu spüren und neu kennenzulernen. Mit Hilfe der Achtsamkeit wird versucht den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken und nicht mehr ständig in den eigenen Gedanken zu verharren.

 

Die Körperhaltung sagt viel darüber aus, wie es uns im Inneren geht

 

Um die Bewegungstherapie anhand eines Beispiels vielleicht noch ein wenig zu verdeutlichen nutze ich das Thema der Haltung. Häufig verändert sich in einer depressiven Episode die eigene Körperhaltung. Der Kopf neigt sich nach unten, die Schultern hängen herab, die Brust wird eng und die Körperspannung lässt nach. Die Haltung ist ein anschauliches Beispiel für den engen Zusammenhang von Körper und Psyche. Bei einer gesenkten Körperhaltung werden automatisch unsere negativen Emotionen hervorgerufen und verstärkt. Nehmen wir dagegen eine aufrichte, offene und starke Körperhaltung ein kann sich auch unser Gefühlsleben wieder ins Positive verändern. Probieren Sie es gerne einmal aus! 

 

Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, wie die Therapie hilft

 

Das Schöne an der Arbeit als Bewegungstherapeutin ist es zu beobachten, wie erleichternd es für die PatientInnen sein kann ein paar Minuten von Ihren Gedanken abgelenkt zu werden, bewusst sich und die eigene Umwelt wieder wahrzunehmen und in spielerischer Bewegung das Gefühl von Freude wieder zu empfinden.

Schon ein kleines Lächeln ist ein großer Erfolg! 

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