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Soforthilfe
  • Depression ist keine Charakterschwäche. Es ist auch keine Launigkeit. Es ist eine Krankheit.

    Klaas Heufer-Umlauf, Moderator und Schauspieler
    Foto: chris heidrich

Check

Es gibt Warnsignale, die darauf hindeuten können, ob ein Mensch suizidgefährdet ist. Kurz und knapp kannst Du checken, ob Deine Freundin oder Dein Freund oder Du in Gefahr ist.

Ist meine Freundin oder mein Freund in Gefahr?

Gefahr besteht vor allem, wenn …

  • jemand Suizidgedanken äußert
  • jemand einen Plan hat, wann, wie und wo er bzw. sie den Suizid begehen will
  • jemand Tabletten sammelt oder sich eine Waffe besorgt
  • jemand bereits einen Suizidversuch begangen hat
  • jemand einen Abschiedsbrief oder Ähnliches schreibt
  • sich eine depressive oder suizidgefährdete Person plötzlich besser fühlt

Folgende Punkte können ebenfalls darauf hindeuten, dass ein Mensch suizidgefährdet ist:

  • bei allgemeiner Hoffnungslosigkeit und Selbsthass
  • wenn sich jemand plötzlich nichts mehr aus liebgewonnenen Dingen macht
  • bei starken Veränderungen der Ess- und Schlafgewohnheiten
  • wenn sich jemand von vertrauten Personen, Freund:innen, Familie abkapselt
  • wenn jemand nach der Trennung von einem geliebten Menschen in tiefe, nicht enden wollende Traurigkeit und/oder Depressionen verfällt
  • bei plötzlicher Verschlechterung der Schulnoten oder der Arbeitsleistung
  • bei ständiger Rastlosigkeit und Überaktivität
  • wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sich jemand selbst verletzt
  • wenn jemand sagt, dass er bzw. sie sich selbst verletzen will
  • bei Drogen- und Alkoholmissbrauch

Es ist falsch zu glauben, dass Menschen, die von Suizid sprechen, es nicht tun! Aber es ist auch falsch zu glauben, dass eine jugendliche Person, die entschlossen ist bzw. beschlossen hat sich das Leben zu nehmen, nicht mehr von ihrem Vorhaben abzubringen ist. Die meisten sind hin und her gerissen, zwischen dem Wunsch zu leben und dem Wunsch zu sterben.

SELBSTTEST

Stimmungstiefs, Phasen der Entmutigung und Krisen erlebt jeder mal. Auch kennen fast alle Menschen Phasen der Erschöpfung. Doch wann handelt es sich um eine depressive Erkrankung? Die Anzeichen einer Depression sind nicht immer einfach zu erkennen. Mit dem Selbsttest („Gesundheitsfragebogen für Patienten“ oder kurz „PHQ-9“) kannst du erkennen, ob Anzeichen einer Depression vorliegen. Der Stimmungsfragebogen wird auch von Ärzt:innen und Therapeut:innen für das Screening genutzt.

Bitte beachte, dass die Ergebnisse ausschließlich Hinweise liefern, aber keine medizinische Diagnose darstellen. Für eine gesicherte Diagnose ist ein Gespräch mit einem Hausarzt bzw. einer Hausärztin oder einen Facharzt bzw. einer Fachärztin für psychische Erkrankungen notwendig. Und solltest du dich schon eine Weile nicht gut fühlen und sehr niedergeschlagen sein, raten wir dir, umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Wie oft hast Du Dich im Verlauf der letzten 2 Wochen durch die folgenden Beschwerden beeinträchtigt gefühlt?
Überhaupt nicht
An einzelnen Tagen
An mehr als der Hälfte der Tage
Beinahe jeden Tag
Wenig Interesse oder Freude an Deinen Tätigkeiten?
Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit?
Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen, oder vermehrter Schlaf?
Müdigkeit oder Gefühl, keine Energie zu haben?
Verminderter Appetit oder übermäßiges Bedürfnis zu essen?
Schlechte Meinung von Dir selbst; Gefühl, ein:e Versager:in zu sein oder die Familie enttäuscht zu haben?
Schwierigkeiten, Dich auf etwas zu konzentrieren, z.B. beim Zeitungslesen oder Fernsehen?
Waren Deine Bewegungen oder Deine Sprache so verlangsamt, dass es auch anderen auffallen würde? Oder warst Du im Gegenteil "zappelig" oder ruhelos und hattest dadurch einen stärkeren Bewegungsdrang als sonst?
Gedanken, dass Du lieber tot wärest oder Dir Leid zufügen möchtest?

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WISSENSQUIZ

Über Suizid wird eine Menge Unsinn erzählt. Fakten werden mit Unwahrem durcheinander gebracht. Hier ist ein kleines Quiz mit sieben Fragen von befrienders.

Wie viele davon kannst du richtig beantworten?

  • Frage 1

    Wer einmal Suizidgedanken mit sich trägt, wird es sein Leben lang tun?

    Wahr oder falsch?

    falsch

    Psychische Krisen sind überwindbar. Auch wenn es sich oft nicht so anfühlen mag, gibt es immer einen Weg aus der Krise heraus. Das Gespräch mit jemandem zu suchen ist dabei der erste Schritt, um Hilfe zu bekommen.

  • Frage 2

    Wenn jemand schon einmal versucht hat, sich das Leben zu nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bzw. sie es noch einmal versucht, wesentlich niedriger.

    Wahr oder falsch?

    falsch

    Ein Suizidversuch stellt immer ein Warnsignal dar. Mindestens 80% aller durchgeführten Suizide geschehen nach vorherigen Suizidversuchen. Dies trifft besonders auf junge Leute zu.

  • Frage 3

    Menschen, die Suizidgedanken mit sich tragen, möchten gar nicht unbedingt sterben.

    Wahr oder falsch?

    richtig

    Es ist eine falsche Annahme, dass Suizidgefährdete unbedingt sterben wollen. Vielmehr möchten sie ihre aktuelle Lebenssituation verändern, was aber nicht möglich scheint. Daraus kann große Hoffnungslosigkeit entstehen, mit scheinbar nur einem Ausweg. Ließen sich aber Teile äußerer Lebensumstände aktiv verändern oder käme es zu einer Neubewertung des eigenen Gefühlszustands, würden viele Betroffene durchaus weiterleben wollen. Suizidale Menschen haben somit ein sehr ambivalentes Verhältnis zum Tod. (Deutsche Akademie für Suizidprävention, 2021)

  • Frage 4

    Es ist keine gute Idee, jemanden zu fragen, ob er bzw. sie Suizidgedanken mit sich trägt. Über Suizid zu reden, könnte ihn bzw. sie nur auf den Gedanken bringen sich das Leben zu nehmen.

    Wahr oder falsch?

    falsch

    Ganz im Gegenteil: Auch wenn es für einen selbst schwierig ist, hilft ein Gespräch den Betroffenen oft, sich mit ihren Suizidgedanken auseinanderzusetzen und über Wege aus der Krise nachzudenken. Die Bereitschaft zum Zuhören zeigt ihnen, dass Menschen Anteil nehmen und bereit sind, ihnen zu helfen.

  • Frage 5

    Wenn sich eine depressive oder suizidgefährdete Person besser fühlt, bedeutet das gewöhnlich, dass sich das Problem gelöst hat.

    Wahr oder falsch?

    falsch

    Eine plötzlich positive Stimmung bei einer suizidgefährdeten Person ist kein Grund, davon auszugehen, dass das Schlimmste vorbei ist. Die Person kann sich zum Beispiel erleichtert fühlen, weil sie die Entscheidung getroffen hat, sich selbst zu töten. Eine scheinbare Besserung kann einen gefährlichen Zustand verbergen.

  • Frage 6

    Die größte Gefahr des Suizids besteht unter jungen Männern.

    Wahr oder falsch?

    richtig

    Depressive Jungen und Männer sind stärker gefährdet an Suizid zu sterben als Mädchen und Frauen, da Männer eher Methoden wählen, die gewalttätiger und tödlich sind. Etwa 75% der Suizide werden von Männern begangen. Vor allem ältere Männer ab 60 sind gefährdet, an einem Suizid zu sterben. Frauen hingegen wählen Methoden, bei denen sie eher gerettet werden können. Jedoch liegt die Zahl der Suizidversuche von Frauen deutlich höher als von Männern. Insbesondere junge Frauen sind gefährdet einen Suizid zu versuchen. Insgesamt, sind die höchsten Suizidversuchsraten für jüngere Altersgruppen zu ermitteln (Wolfersdorf, 2008).

  • Frage 7

    Jemand, der behauptet, er bzw. sie möchte sich am liebsten umbringen, würde es doch nie tun. Er bzw. sie versucht dadurch nur Dampf abzulassen. Diejenigen, die sich wirklich das Leben nehmen wollen, reden gewöhnlich nicht darüber. Sie tun es einfach.

    Wahr oder falsch?

    falsch

    Menschen, die über einen Suizid nachdenken und darüber sprechen, sind hin- und hergerissen von dem Wunsch, zu leben oder zu sterben. Über einen Suizid zu sprechen ist ein eindeutiges Warnsignal, das ernst zu nehmen ist. In 8 von 10 Fällen kündigen Personen ihren Suizid an.

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