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Schon davon gehört? Marit über „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ von Benjamin Maack

Foto: Marit Blossey

Wie sich psychische Erkrankungen anfühlen, das ist manchmal ganz schön schwer zu beschreiben. Für Außenstehende bleiben sie oft unsichtbar oder werden nicht ernst genommen. Dabei ist es durchaus möglich, zumindest ein bisschen besser zu verstehen, wie sich Menschen mit Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen fühlen – zum Beispiel dank der vielen Autor:innen, Filmemacher:innen und Künstler:innen. In unserer Reihe „Schon davon gehört?“ teilen wir deshalb Bücher, Musik, Filme oder Serien, die uns persönlich berühren und von denen wir glauben, dass mehr Menschen sie kennen sollten.

„Wenn Sie Tipps und Tricks für den Umgang mit Depressionen suchen, legen Sie dieses Buch weg. Und melden Sie sich, wenn Sie etwas gefunden haben, das wirkt“ – Benjamin Maack

„Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ ist kein Ratgeber, weder für Betroffene noch für Angehörige: „Wenn Sie Tipps und Tricks für den Umgang mit Depressionen suchen, legen Sie dieses Buch weg. Und melden Sie sich, wenn Sie etwas gefunden haben, das wirkt“, schreibt Maack. Stattdessen fühlt es sich beim Lesen so an, als würde man einem Menschen mit Depressionen tatsächlich ein wenig in den Kopf schauen können: Benjamin Maack berichtet von seinem zweiten Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Davon, wie auf einmal nichts mehr geht. Die Tage, an denen er es schafft, mit seinen Mitpatient:innen zu puzzeln oder im Fernsehen „Alarm für Cobra 11“ zu schauen, sind die guten Tage. Nachts liegt er wach und grübelt, und manchmal füllt er die Seiten in diesem Buch einfach mit scheinbar zusammenhanglosen Gedankenfetzen.

„Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ ist eine literarisch beeindruckende Momentaufnahme davon, wie sich Depression anfühlt – wer selbst betroffen ist, kann sich hier wiedererkennen und verstanden fühlen, sollte das Buch allerdings auch mit Vorsicht genießen.

Erschienen im Suhrkamp Verlag | 333 Seiten | 18 Euro | Mehr Info

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