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Weltsuizidpräventionstag 2023

Jede Stunde nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben – jeder 18. ist unter 25 Jahren

Foto: Marit Blossey

In Deutschland starben nach aktuellen Daten von 2021 insgesamt 9.215 Personen durch Suizid – das waren über 25 Personen pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr (9.206 Suizide) bleibt die Zahl relativ konstant. Insgesamt ist die Zahl der Suizide in den vergangenen Jahren jedoch deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich noch rund 50 Personen pro Tag das Leben. Vom Suizid eines Menschen sind rund zehn Menschen im persönlichen Umfeld betroffen. Damit erleiden mehr als 100.000 Menschen jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid. “Immer noch sterben jährlich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Deshalb bleibt es unser Ziel, durch Aufklärung, Prävention und Entstigmatisierung, Suizide zu verhindern,” sagt Diana Doko, Gründerin und Vorständin des Vereins Freunde fürs Leben e.V.

Jede:r fünfte Jugendliche leidet unter psychischen Belastungen
Klimakrise, Pandemie, Kriege und dazu psychosoziale Belastungen im eigenen Leben: Junge Menschen stehen heute vor großen Herausforderungen und unter starkem Leistungsdruck. Jede:r fünfte Jugendliche leidet laut dem Kinder- und Jugendreport der DAK unter psychischen Belastungen. Auch wenn die Thematik rund um psychische Erkrankungen und mentale Gesundheit in der Öffentlichkeit präsenter ist, ist die Sorge um Stigmatisierung in den Köpfen Betroffener noch immer groß. Deshalb sind Präventionsarbeit und Aufklärung über mentale Gesundheit, Depression und Suizid weiterhin enorm wichtig.

Aufklärung über psychische Gesundheit gehört in die Schule
In einer nicht-repräsentativen Straßenumfrage hat der Verein Freunde fürs Leben junge Menschen gefragt, was sie mit den Themen Depression und Suizid verbinden. Dabei zeigte sich, dass das Wissen über Warnsignale und Hilfsmöglichkeiten theoretisch vorhanden ist. “Wir fordern, Aufklärung über mentale Gesundheit standardmäßig in den Lehrplan jeder 10. Klasse einzubinden,” so Diana Doko. “Denn nur wenn junge Menschen ihre Gefühlswelt begreifen und erkennen, wann sie sich Hilfe suchen sollten, haben sie das Rüstzeug, mit den Herausforderungen umzugehen.” Die Straßenumfrage wird in zwei Reels am 10. September, dem Weltsuizidpräventionstag, auf dem Instagram-Kanal von Freunde fürs Leben sowie auf YouTube als Shorts veröffentlicht.

Neue kostenfreie Aufklärungsmaterialien auf frnd.de
Multimediale und anschauliche Informationsmaterialien sind von großer Bedeutung, um Kinder und Jugendliche verständlich und niedrigschwellig über Depression und Suizid aufzuklären. Freunde fürs Leben produziert seit vielen Jahren Aufklärungsmaterialien wie Pocket Guides, Poster und Aufkleber über Depression und Suizid und stellt diese kostenfrei auf ihrer Website zur Verfügung. Sie werden regelmäßig von Schulen, Beratungszentren und Jugendeinrichtungen bestellt.

In Kürze bietet der Verein neben den gedruckten Aufklärungsmaterialien eine Reihe von Online-Schulworkshops über mentale Gesundheit und psychische Krisen an. Diese Unterrichtsmodule umfassen eine Präsentation mit Leitfaden für den Unterricht, kurze Videos mit Expert:innen und Prominenten, die über verschiedene Aspekte von psychischen Belastungen reden, sowie Arbeitsmaterialien für Schüler:innen. Damit möchten Freunde fürs Leben Lehrkräfte an Schulen unterstützen und ihnen die Behandlung des Themas im Unterricht erleichtern. Interessierte können sich unter workshops@frnd.de schon jetzt anmelden und erhalten dann eine Nachricht zum Start des Angebots.

Eine Auflistung von deutschlandweiten Veranstaltungen und Aktionen zum Weltsuizidpräventionstag 2023 gibt es auf https://www.welttag-suizidpraevention.de/

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