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Selbstwert, Selbstakzeptanz & Selbstmitgefühl – warum ein liebevoller Umgang mit uns selbst so wichtig ist

Bild: Moodpath

Der Selbstwert spielt im Leben jedes einzelnen von uns – mal mehr, mal weniger bewusst – eine wichtige Rolle. Doch was genau macht einen “guten Selbstwert“ aus? Wieso ist es für einige Menschen so natürlich, sich zu akzeptieren, während andere so hart damit kämpfen?

Niemand außer uns selbst hat Einfluss auf unseren Selbstwert

Schlagen wir den Begriff “Selbstwert“ im Lexikon nach, finden wir Beschreibungen wie “subjektive Bewertung, die ein Mensch sich beimisst“. Wichtig ist hier das Wort “subjektiv“. Denn auch wenn wir glauben, dass wir uns selbst nur mögen können, wenn andere uns akzeptieren und wertschätzen, oder wenn niemand etwas Negatives über uns denkt, sind wir es ausschließlich selbst, von denen unser Selbstwert abhängt. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass der Unterschied zwischen Menschen mit niedrigem und hohem Selbstwert nicht in der Akzeptanz liegt, die sie durch andere erfahren, sondern in ihren eigenen Gedanken und Gefühlen gegenüber sich selbst.

Oft meinen wir auch, dass unser Selbstwert davon bestimmt ist, was wir leisten und erreichen: “Wäre ich beruflich erfolgreich, würde ich mich mehr mögen.“ “Wäre ich dünner, könnte ich mich besser akzeptieren.“, “Hätte ich einen Partner, würde ich mich nicht so minderwertig fühlen.“ Diese Dinge können uns im Leben zwar wichtig sein, jedoch scheinen sie für den Selbstwert keine große Rolle zu spielen. Es gibt Menschen, die viel erreicht haben, von anderen bewundert werden und trotzdem von Selbstzweifeln geplagt werden. Genauso gibt es Menschen, die nicht viel erreicht haben, auch nicht außergewöhnlich attraktiv sind und dennoch zufrieden mit sich leben. Wie kann das sein?

Neuere Ansätze der Psychologie gehen davon aus, dass ein gesundes Selbstwertgefühl nicht dadurch entsteht, dass wir viel erreichen oder im Leben besser als andere abschneiden. Viel wichtiger ist es, dass wir lernen, uns selbst von all dem unabhängig, also wirklich “bedingungslos” zu akzeptieren. Der Psychologe Albert Ellis beschrieb das folgendermaßen: “Ich bin wertvoll, weil ich existiere, einfach deshalb, weil ich lebe.”

Warum fällt es manchen Menschen so schwer, sich anzunehmen, wie sie sind?

Die Wurzeln unseres Selbstwerts liegen zum großen Teil in der Kindheit. In dieser Zeit entwickeln wir ein genaues Gespür dafür, wie wir sein und uns verhalten müssen, um uns die überlebensnotwendige Zuwendung unserer Bezugspersonen zu sichern. Mit der Zeit nehmen wir die Anforderungen und Einstellungen unseres Umfelds in unser Selbstbild auf, “verinnerlichen” sie. Das bedeutet, dass wir sie schließlich für unsere eigenen halten.

Haben wir in unserer Kindheit mit sehr hohen Anforderungen, kritischen oder sogar abwertenden Bezugspersonen zu tun, könnten wir zum Beispiel lernen, dass wir nur liebenswert sind, wenn wir immer das Richtige tun und nie Fehler machen. Dann könnte es uns später schwer fallen, uns selbst anzunehmen, wenn wir mal nicht “perfekt” sind. Haben wir dagegen viel Liebe und Akzeptanz durch unsere Bezugspersonen erfahren, lernen wir, dass wir “okay” sind, so wie wir sind. Das bildet eine gute Basis für ein gesundes Selbstwertgefühl.

In einer Depression leidet auch unser Selbstwert

Das Thema Selbstwert hängt so stark mit dem Thema Depression zusammen, dass es sogar als ein Merkmal in die Kriterien aufgenommen wurde. Demnach kann ein ungewöhnlich niedriger Selbstwert, übermäßiges Schuldgefühl und geringes Selbstvertrauen auf eine depressive Episode hinweisen.

Besteht im von vornherein schon ein niedriger Selbstwert, kann uns das anfälliger für psychischen Stress machen und so auch das Risiko, an einer depressiven Episode zu erkranken, erhöhen. Ein akzeptierender, liebevoller Umgang mit uns selbst fördert wiederum unser Wohlbefinden und ist eine Art Schutzschild gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen.

Wie wir lernen können, uns selbst zu akzeptieren

Die gute Nachricht ist, dass unser Selbstwert nicht in Stein gemeißelt ist. Sich selbst zu akzeptieren, sich zu lieben und mitfühlend mit sich zu sein, kann jeder lernen.
In der Psychotherapie wurden dazu verschiedene Methoden entwickelt. Gemeinsam haben sie, dass eine selbstmitfühlende, wohlwollende innere Haltung gefördert wird, um gegen überkritische innere Stimmen anzukommen und die Selbstakzeptanz zu fördern.

Möchtest du an deinem Selbstwert arbeiten, lohnt es sich, bewusst abwertende innere Stimmen zu identifizieren und an ihnen zu arbeiten. Haben sie recht mit dem, was sie sagen? Sind sie wirklich hilfreich oder sorgen sie nur dafür, dass du dich noch schlechter fühlst? Was könntest du ihnen entgegensetzen? Weil es für viele Menschen so ungewohnt ist, liebevoll mit sich zu sprechen, kann es hilfreich sein, sich erstmal in schriftlicher Form etwas aufmunterndes, unterstützendes oder tröstendes zu sagen.

Du kannst zum Beispiel für zwei Wochen einfach mal notieren, was du an dem Tag gut gemacht hast. Oder du schreibst einen Brief an dich selbst, in dem du wohlwollend mit dir selbst sprichst. Solche Übungen können ein erster Einstieg dafür sein, ein Gegengewicht zu einem negativen Selbstbild zu bilden.

Auch Achtsamkeitsmeditation kann eine gute Möglichkeit sein, deine negativen Wertungen aus der Distanz zu betrachten, sie abzulegen und dich selbst mit mehr Wohlwollen und Neugier zu betrachten.

Wie dir Moodpath bei der Stärkung deines Selbstwerts helfen kann

Moodpath kann dich auf dem Weg zu einem besseren Selbstwert unterstützen. Hier kannst du testen, wie es um gerade um deinen Selbstwert steht. Durch tägliche Fragen und Einträge kannst du auch Muster erkennen: Was schwächt deinen Selbstwert, was tut ihm gut? Übungen zum Lesen oder Anhören können dir dabei helfen, deine selbstkritischen Anteile wahrzunehmen und sie auch mal in ihre Schranken zu weisen. Zugleich lernst du, wohlwollende Anteile in dir zu stärken und jeden Tag ein kleines bisschen liebevoller auf dich zuzugehen.

Möchtest du es einfach mal ausprobieren? Dann kannst du dir jetzt eine Pause für etwas Selbstmitgefühl gönnen:

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