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Kopfsalat Folge 20: Naema Gabriel – Kinder psychisch kranker Eltern

Foto: Tom Wagner

Ein Gespräch über ihre Kindheit mit einer bipolaren Mutter und wie Betroffene Entlastung erfahren – jetzt auf frnd.de

In der neuen Folge des Kopfsalat Podcast ist Naema Gabriel zu Gast. Im Gespräch mit Sonja Koppitz und Sara Steinert gibt die Autorin und Illustratorin des Buches Sinus Einblicke in ihre Vergangenheit und redet über einen Bereich psychischer Erkrankungen, der häufig vernachlässigt wird: die Angehörigen. Naema Gabriel gibt Antworten auf die Fragen, wie das Umfeld die Krankheit der Betroffenen wahrnimmt, oder wie in ihrem Fall ein Kind die bipolare Störung der eigenen Mutter erlebt. Naema Gabriel musste früh erwachsen werden und fand sich oftmals eher in der Rolle der Mutter, als in der Rolle der Tochter wieder. Ein häufiges Phänomen, dass sich Parentifizierung nennt. Was für Auswirkungen dies auf sie hatte, bemerkte die Autorin allerdings erst viel später: “Für mich hat sich dann erst rausgestellt, wie schwer es ist, erwachsen zu werden, wenn man keine Kindheit hatte”. Besonders für Kinder sei der Umgang mit einem erkrankten Elternteil sehr schwierig. Der Wechsel zwischen depressiven und manischen Phasen kommt oft plötzlich, ohne erkennbaren Übergang. Gerade deshalb ist es wichtig, von Anfang an offen zu sein und auch jungen Menschen nichts vorzumachen. “Man überfordert nicht, wenn man ihnen Wörter gibt zu etwas, dass sie eh erleben”, so die Autorin. Was Naema Gabriel außerdem stört, sind Reaktionen von Außenstehenden. Häufig wird davon gesprochen, Kinder müssen in dieser schwierigen Lage unterstützt werden. Diesen Ansatz findet sie nicht richtig, denn er transportiere die falsche Botschaft: “Die Eltern […] brauchen Unterstützung und Kinder dürfen Kinder bleiben”.

Kopfsalat – Der Freunde fürs Leben-Podcast über Depressionen, Gefühle und den ganzen anderen Salat im Kopf erscheint monatlich und ist auf frnd.de sowie auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer und Audio Now abrufbar. Er wird als Projekt der Deutsche DepressionsLiga e.V. im Rahmen der Selbsthilfeförderung durch die Techniker Krankenkasse (TK) gefördert.

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Mit kreativen und jugendlichen Projekten und Kampagnen wollen Freunde fürs Leben mehr Akzeptanz für die Tabuthemen Depression und Suizid erzeugen.

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