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Stephanie Wallwiener: “Unsere Schwangeren-Vorsorge ist sehr körperlich fixiert, aber den psychischen Aspekt decken wir recht wenig ab.”

 

 

Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

In der neuen Folge Kopfsalat haben die Moderator:innen Sara Steinert und Frank Joung Stephanie Wallwiener, Gynäkologin und Professorin am Universitätsklinikum in Heidelberg, zu Gast. Gemeinsam sprechen sie über psychische Erkrankungen in der Zeit von Schwangerschaft und Geburt.

“In der Schwangerschaft sind die psychischen Diagnosen die häufigste Nebendiagnosen, die gestellt werden”, erklärt die Gynäkologin. Viele Frauen seien mit den Veränderungen einer Schwangerschaft überfordert und entwickelten deswegen depressive Symptome. Auch eine Depression nach der Geburt, also eine postpartale Depression, komme häufig vor. Diese Krankheit habe unbehandelt oft schwerwiegende Konsequenzen für die Mutter-Kind-Beziehung. Trotz dieser Ausgangslage werde laut Stephanie Wallwiener noch zu wenig getan, um werdende Mütter psychisch zu unterstützen.

Die Ärztin möchte daran etwas ändern und hat deswegen ein Programm mit dem Namen Mind:Pregnancy entwickelt. Schwangere Frauen mit depressiven Symptomen werden dabei mit einem digitalen Achtsamkeitsprogramm psychisch unterstützt. Nach ersten vielversprechenden Ergebnissen hofft Stephanie Wallwiener, dass das Programm bald in die generelle Schwangerschaftsvorsorge aufgenommen wird und werdende Mütter dadurch mehr psychische Unterstützung bekommen: “Für psychische Gesundheit zu sensibilisieren ist ja eigentlich in allen Lebensphasen ein wichtiges Thema, aber vor allem gerade in der Schwangerschaft.”

Kopfsalat – Der Freunde fürs Leben-Podcast über Depressionen, Gefühle und den ganzen anderen Salat im Kopf erscheint monatlich und ist auf frnd.de sowie auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer und Audio Now abrufbar. Das Projekt wird durch die Deutsche DepressionsLiga e.V. und die Techniker Krankenkasse (TK) im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20 h Sozialgesetzbuch V gefördert.

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Mit kreativen und jugendlichen Projekten und Kampagnen wollen Freunde fürs Leben mehr Akzeptanz für die Tabuthemen Depression und Suizid erzeugen.

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