Laut gedacht mit Mia Morgan: Wie überwindet man eine Essstörung?
Triggerwarnung: In diesem Video geht es um Essstörungen und teilweise um explizite, damit zusammenhängende Praktiken.
Mia Morgan ist Singer-Songwriterin und Künstlerin. In der neuen Laut gedacht-Folge spricht sie über ihre Erfahrungen mit verschiedenen Essstörungen sowie deren Einfluss auf ihre Psyche und erzählt, wie sie es geschafft hat, ein gesünderes Verhältnis zu ihrem Körper zu entwickeln und gesellschaftliche Schönheitsideale zu hinterfragen.
Mit 13 Jahren saß Mia Morgan zum ersten Mal bei einer Beratungsstelle für Essstörungen. Kurz zuvor hatte sie begonnen, eine Diät zu machen – und dann “einfach aufgehört zu essen”. Später schlug die Anorexie in Binge Eating um. Damit ging es ihr noch schlechter, erinnert sich Mia: “Ein dünnes Mädchen bekommt am Ende des Tages immer noch Komplimente, während ein mehrgewichtiges Mädchen darauf hingewiesen wird, dass ihr Körper nicht in Ordnung ist.”
Mit 18 Jahren kam der Rückfall in die Anorexie: “Das ist so, als ob man wieder anfängt, eine Droge zu konsumieren, nach der man einmal süchtig war.” Eine Ärztin habe sie schließlich wach gerüttelt, erinnert sich Mia im Laut gedacht: “Sie sagte: Entweder du siehst so aus, wie du aussehen möchtest, aber du stirbst in ein paar Monaten. Oder du akzeptierst, dass dein Körper sich verändern wird, wirst aber ein erfülltes Leben führen.”
Mias Geschichte macht deutlich, wie sehr vorherrschende Schönheitsideale junge Menschen beeinflussen und die Entstehung von psychischen Erkrankungen begünstigen können. Sie zeigt auch, dass der Weg aus einer Essstörung kein linearer Prozess ist, sondern ein ständiges Auf und Ab. Doch nach einigen Rückschlägen will Mia heute nicht mehr zulassen, dass gesellschaftliche Zwänge ihrer Lebensqualität im Wege stehen: “Essen ist Leben. Es ist Zeit mit Freund:innen, Spaß, Geschmack, Genuss. Es ist so ein wichtiger Teil des Lebens.”
Der Verein Freunde fürs Leben e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, psychische Erkrankungen in der Gesellschaft zu entstigmatisieren. Dafür bieten Freunde fürs Leben auf ihrem YouTube-Kanal frnd.tv mit dem Format Laut gedacht ihren Zuschauer:innen den Zugang zu Informationen rund um die Themen Depression und seelische Gesundheit, die visuell hochwertig aufbereitet und niedrigschwellig zugänglich sind.